Methoden

V-Modell XT
Das V-Modell ist ein Entwicklungsstandard für die Planung und Durchführung von IT-Systementwicklungsprojekten der öffentlichen Hand in Deutschland. 1988 wurde die erste Version des V-Modells vorgestellt und 1997 schliesslich in jeder deutschen Bundesbehörde eingeführt. Dieser vorläufige Standard, das V-Modell 97, wurde zwischenzeitlich weiterentwickelt, so dass es heute den Namen V-Modell XT trägt. Das Kürzel XT steht hierbei für eXtreme Tailoring. Damit gemeint ist die vereinfachte projektspezifische Anpassung, die das V-Modell auch für kleinere Projekte benutzbar macht. Gegenüber klassischen phasenorientierten Vorgehensmodellen werden im V-Modell lediglich Aktivitäten und Ergebnisse definiert; eine strikte zeitliche Abfolge fordert das Modell nicht.
Rahmen und Tailoring
Das V-Modell ist in unterschiedlichen Projektkonstellationen anwendbar und kann entsprechend zugeschnitten werden (tailoring). Als Rahmen für ein V-Modell-Projekt wird eine von vier Projekttypen zur Systementwicklung ausgewählt, in Abhängigkeit davon, welche Rolle man in einem Projekt einnimmt. Nach einer weiteren Charakterisierung des Projekts wird entschieden, welche Vorgehensbausteine Anwendung finden und welche Projektdurchführungsstrategie gewählt wird.

Vorgehensbausteine

In der Grundstruktur besteht das V-Modell aus sogenannten Vorgehensbausteinen, die alle Bausteine beinhalten, die zur Bearbeitung einer konkreten Aufgabenstellung notwendig sind. Es wird darin beschrieben wer (Rolle) was (Aktivität) tut um ein Ergebnis (Produkt) zu erhalten. Die Total 22 Vorgehensbausteine werden in optional und verpflichtend aufgeteilt und kommen je nach Projekttyp zur Anwendung oder nicht. Vier Bausteine bilden den Kern des V-Modells und kommen in jedem Projekt zur Anwendung: das Projektmanagement, die Qualitätssicherung, das Konfigurationsmanagement sowie das Problem- und Änderungsmanagement.

Rollen, Aktivitäten und Produkte

Das V-Modell XT kennt 35 verschiedene Rollen, die jeweils in die Kategorie Organisationsrolle oder Projektrolle fallen. Jede Rolle führt gewisse Aktivitäten durch, die Produkte verändern oder erzeugen. Ein Produkt durchläuft dabei folgende vier Stadien: (a) geplant, (b) in Bearbeitung, (c) vorgelegt und (d) akzeptiert.

Zertifizierungen

In Zusammenhang mit der Methode des V-Modells gibt es die Möglichkeit das Zertifikat «V-Modell XT Pro» zu erlangen. Dies ist für Projektleiter und Qualitätssicherungs-Verantwortliche gedacht.

Links und Literaturvorschläge

  • V-Modell XT
    Die Website des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik enthält Informationen zum V-Modell XT sowie die Dokumentation der aktuellen Version 2.3 zum kostenlosen Download.
  • Zertifizierter V-Modell XT Pro
    Zertifizierungsmöglichkeit beim International Software Quality Institute (iSQI)
  • Wikipedia
    V-Modell XT auf Wikipedia
  • Das V-Modell XT
    Grundlagen, Methodik und Anwendungen
    Reinhard Höhn & Stephan Höppner, 2008
  • Das V-Modell XT anpassen
    Anpassung und Einführung kompakt für V-Modell XT Prozessingenieure
    Marco Kuhrmann, Thomas Ternité & Jan Friedrich, 2011
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